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Mai 06 2025

Gießkannen voller Glück

Bei der Frühjahrspflanzung der Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ zeigen Bürger, Vereine und Familien ihre Liebe zur Stadt – und schenken Aschersleben ein Stück grüne Zukunft.

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und das fröhliche Stimmengewirr vieler Menschen auf der Herrenbreite – ein perfekter Tag für die Frühjahrspflanzung der Aktion „Mein Baum für Aschersleben“. Unter den wachsamen Augen von Familien, Spendern und Helfern werden symbolisch Gießkannen geschwungen und junge Bäume gegossen. Die Gemeinschaftsaktion, getragen von der Stadt Aschersleben, dem Bauwirtschaftshof und dem Verschönerungsverein, bringt in diesem Frühjahr 15 neue Bäume ins Stadtgebiet – von Ginkgo über Spitzahorn bis zur Sommer- und Winterlinde. Mit dabei sind Bürger, Firmen, Familien – alle, die ein grünes Zeichen für die Zukunft setzen wollen.

„Mein Baum für Aschersleben ist eine echte Erfolgsgeschichte“, sagt Silvio Merkwitz, Vorsitzender des Verschönerungsvereins, während er den Blick über die fröhliche Menschenmenge schweifen lässt. „Es berührt mich immer wieder, wie viele Menschen sich mit ihrer Stadt identifizieren und ein lebendiges Zeichen setzen.“

Besonders stolz an diesem Tag ist Bernd Richel. Gemeinsam mit seiner kleinen Enkelin Tonia gießt er auf der Herrenbreite eine Sommerlinde – ein Geschenk seiner Familie zu seinem 60. Geburtstag. „In meinem Alter hat man alles“, erzählt er lächelnd. „Aber so ein Baum – das war ein echter Herzenswunsch.“ Für ihn ist das gemeinsame Angießen mit Tonia das i-Tüpfelchen. „Er wird gut wachsen“, ist sich Familie Richel sicher. Der Standort mitten auf der Herrenbreite könnte kaum schöner sein. Ganz in der Nähe beobachtet die zweijährige Juli Bodewei das wuselige Treiben. Ihre Omas haben ihr eine Winterlinde geschenkt – ein Geschenk für die Zukunft. Mit einer pinkfarbenen Einhorn-Gießkanne gießt Juli schließlich selbst ihr kleines Bäumchen, bevor sie sich glücklich in die Arme ihrer Mama wirft. „Ich freue mich sehr, dass meine Enkelin jetzt auch ihren eigenen Baum hat“, sagt Oma Christine Gürth, die im vergangenen Jahr selbst einen Baum anlässlich ihres Geburtstags geschenkt bekommen hat. Der steht auch auf der Herrenbreite. Für René und Claudia Waltherr gehört das Baumspenden inzwischen zur Familientradition. Für jedes Enkelkind ein Baum – heute ist der kleine Leo an der Reihe. „Mal sehen, wie viele Enkel wir noch bekommen“, scherzt René Waltherr und blickt liebevoll zum jüngsten Familienmitglied.

Die Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ wächst längst über die Stadtgrenzen hinaus. So wurde diesmal auch im Ortsteil Groß Schierstedt eine Silberlinde gepflanzt. Fred Kolodzy und seine Frau Beatrix spendeten sie zu Ehren seiner über 90-jährigen Eltern. „Der Baum steht in Sichtweite des Elternhauses“, erzählt Fred Kolodzy bewegt. Und er ergänzt: „Silberlinden blühen spät im Jahr – so haben auch im Spätsommer die Insekten noch reichlich Futter.“

Über die Jahre sind durch die Aktion bereits mehrere hundert Bäume im gesamten Stadtgebiet gepflanzt worden. Jeder Baum trägt eine kleine Tafel mit dem Namen des Spenders – ein stilles Zeichen von Liebe, Erinnerung und Hoffnung. Häufig sind es besondere Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder Gedenktage, die die Menschen dazu bewegen, einen Baum zu schenken. Silvio Merkwitz zeigt sich dankbar: „Es ist alles andere als selbstverständlich, dass Menschen Geld für einen Baum spenden. Dafür ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.“ Besonders freut ihn, dass viele Spender, wie die Waltherrs, immer wieder dabei sind.

Quelle: MZ Aschersleben / Katrin Wurm / Foto: Katrin Wurm
mit freundlicher Genehmigung der Mitteldeutschen Zeitung

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