Aschersleben blüht auf! Zumindest im kommenden Frühjahr. Denn fleißige Helfer haben am Wochenende in der Stadt zahllose Blumenzwiebeln gesteckt. „Es müssen um die 20.000 gewesen sein“, rechnet Holger Dietrich, der im Ascherslebener Bauwirtschaftshof für die Grünflächen der Stadt und am Wochenende für die Koordination der Pflanzaktion verantwortlich ist, nach.
7.000 Narzissen – verschiedene Sorten, also ein großes Spektrum – kommen auf die Wiese an der Pferde- Eine, wo die Gerichtssteine einen alten Tingplatz markieren, 6.000 Krokusse auf die Grünstreifen Auf dem Graben, „wo ganz viele Leute durchfahren“. Und Ascherslebens Oberbürgermeister Steffen Amme hat noch einmal 7.000 weitere Zwiebeln mitgebracht. Wildtulpen, Osterglocken, Kaiserkronen. „Das war die Überraschung heute. Er hat wirklich den Garten seines Opas geplündert“, lacht Dietrich und freut sich über diesen unerwarteten Bonus. „Es ist ein bisschen Farbe, die in die Stadt kommt“, meint Dietrich nämlich. „Die Kaiserkronen kommen an den Kreisel“, überlegt Amme, der selbst zum Spaten greift und einige Zwiebeln an diesem kalten Sonnabendvormittag in den Boden bringt.
Mit dabei sind auch andere – etwa um die 40 – Helfer: Mitglieder von CDU, Widab, den Grünen, der FDP, von den Ascherslebener Jecken, der Westdorfer Ortsbürgermeister und natürlich vom Verschönerungsverein und der Aschersleber Kulturanstalt (Aka), die beide neben der Stadt Organisatoren der Aktion sind. Dazu kommen fünf Mitarbeiter aus dem Bauwirtschaftshof, die die Aktion unterstützen. „Es geht hier um unsere Stadt, da sind wir dabei“, begründet Kathrin Brandt ihren Einsatz. Und meint: „Ich freue mich auf den Frühling, wenn alles schick ist.“ „Es geht darum, dass Aschersleben im nächsten Frühjahr erblüht und erstrahlt“, nickt auch Amme. Matthias Poeschel, Vorstand der Aka, und Silvio Merkwitz, Chef des Verschönerungsvereins, danken deshalb den Spendern der Blumenzwiebeln: Dr. Claudia Rosenburg, die gleich neben der Wiese an der Pferde-Eine eine Dialyse-Praxis mitbetreibt, ihr Lebensgefährte Andreas Knoche und die Familien Grunert und Sperling vom Ascherslebener E center.
Die Zusammenarbeit von Verschönerungsverein, Aka und Bauwirtschaftshof bezeichnet Merkwitz als schöne Tradition. „Dadurch können wir weitermachen und dafür sorgen, dass Aschersleben erblüht.“ Denn in den letzten Jahren hat es bereits ähnliche Aktionen gegeben. Etwa auf der Herrenbreite. Durch die Zusatz-Spende von Amme bleiben sogar noch Zwiebeln über, die die Baumscheiben der 19 Bäume verschönern können, die am 16. November bei der Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ am Friedhof gepflanzt werden sollen. „Und ich habe noch welche mitgenommen, die ich in die Baumscheiben am Hopfenmarkt stecken will“, verrät Jutta Hofmann vom Halken-Verein.
„Das sieht immer so schön aus, ich habe Freude dran“, meint die Ascherslebenerin, die auch noch den Kreisel am Friedhof aufhübschen möchte.
Quelle: MZ Aschersleben / Regine Lotzmann / Foto: Regine Lotzmann
mit freundlicher Genehmigung der Mitteldeutschen Zeitung