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Aktuelles

Dez. 04 2025

Bäume ganz nach Wunsch

Die Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ ist vor zehn Jahren vom Verschönerungsverein ins Leben gerufen worden. Für Gründer Jürgen Heidenreich war sie ein Herzensprojekt.

Liegt ein tieferer Sinn darin, dass sich der Ascherslebener Stadtrat bei seiner Baumspende ausgerechnet für eine Zerreiche entschieden hat? Auf jeden Fall ist es ein Baum, der sehr alt werden kann, und der Stadtrat sei ja auch ein Ort, „wo ein bisschen gezerrt wird“, scherzt Monika Mingramm. Sie sitzt selbst im Stadtrat und wird daher wissen, wovon sie spricht.

Doch das soll hier gar nicht Thema sein. Am Sonnabend haben sich bei herrlichem Wetter zahlreiche Baumspender auf dem Friedhof in Aschersleben eingefunden, um ein schönes Ereignis zu feiern. Die Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ ist vor zehn Jahren vom Verschönerungsverein ins Leben gerufen worden und hat sich seitdem zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt. 310 bisher in Aschersleben und in den Ortsteilen gesetzte Bäume bezeichnete Oberbürgermeister Steffen Amme als „310 grüne Geschenke“ der Bürger an ihre Stadt. Alle Spenden haben einen Anlass: eine Erinnerung an ein freudiges Ereignis wie Jubiläen, Geburtstage, die Geburt eines Kindes oder an einen geliebten Menschen. Hinter jedem Baum stehe somit eine ganz individuelle Geschichte.

Bauhof übernimmt Pflege

Vom ersten bis zum heutigen Tag sei der Wunsch, der Stadt etwas Nachhaltiges zu hinterlassen, lebendig. „Wir müssen uns schon bemühen, einen geeigneten Standort zu finden“, sagte André Könnecke, Betriebsleiter des Bauwirtschaftshofes. Der Eigenbetrieb unterstützt die Aktion „Mein Baum für Aschersleben“ von Anbeginn tatkräftig, indem die Mitarbeiter die Pflanzungen und auch die jahrelange Pflege übernehmen.

Um es Spendern zu ermöglichen, einen Baum unabhängig von Denkmalregularien auszuwählen, ist die Idee einer Bürgerallee auf dem städtischen Friedhof an der Schmidtmannstraße entstanden. Hier stehen 13 verschiedene Baumarten zur Auswahl. Die „Wunschbaumallee“ sei ein erster Schritt in die Zukunft, weil Teile der weitläufigen Anlage nach und nach zu einem Park entwickelt werden sollen.

Der Schwung, mit dem diese Idee angegangen wurde, hat selbst die Organisatoren überrascht. „Das Ziel waren zehn Bäume als Anfang. Es sind 24 geworden, und das ist ein sehr erfreuliches Zeichen“, sagte der Oberbürgermeister, der seine intern mit dem Bauhof abgeschlossene Wette zwar gewonnen hat, den Wetteinsatz aber trotzdem erbringen wird. Nach dem Frühjahrsputz am 18. April wird er sich persönlich an den Grill stellen, um für alle Helfer zu brutzeln. Unter den Spendern für die Bürgerallee ist der Verschönerungsverein selbst. In herzlicher Erinnerung an den 2017 verstorbenen Vereinsgründer Jürgen Heidenreich bringt der Verein eine Baumhasel in die Erde – den Baum, der sich auch im Baumhoroskop auf dem Friedhof befindet und an dem Jürgen Heidenreich bestattet wurde.

Persönliche Worte

Angelika Schulze und ihr Mann gehörten zum Freundeskreis des freundlichen Zeitgenossen und findet herzliche, persönliche Worte über ihn und sein Wirken für die Stadt. Er war es auch, der gemeinsam mit Ria Uhlig von der Stadt Aschersleben den ersten „Mein Baum für Aschersleben“, eine Kugelrobinie, vor zehn Jahren auf dem Marktplatz pflanzte. „Mein Baum für Aschersleben war ihm eine Herzensangelegenheit. Und er wäre hocherfreut zu sehen, was aus seiner Idee geworden ist“, sagte Angelika Schulze.

Von Ahorn bis Zirbelbaum

24 Bäume von neun Spendern bilden nun den Anfang der Bürgerallee, die in den nächsten Jahren weiter wachsen soll. Oberbürgermeister Steffen Amme entschied sich für eine Roteiche, die hitzeverträglich, anspruchslos und klimafest ist, wie Holger Dietrich erklärte. Als Bereichsleiter für das städtische Grün kennt er sich bestens aus mit Gehölzen, weiß um die Ansprüche der Pflanzen und hat die Standortbedingungen im Blick. Schließlich sollen die Bäume gut anwachsen und prächtig gedeihen. Er freut sich über die vielen verschiedenen, auch seltenen Arten, die hier gesetzt werden konnten. Vier Bäume spendete die ÖSA – neben zwei Hainbuchen auch zwei Pyramidenpappeln, die schon früher auf dem Friedhof beheimatet waren.

Die Salzlandsparkasse spendete zehn Bäume und damit für jedes Aktionsjahr einen. Zu ihren Wunschbäumen gehören der heimische Feldahorn, die Rosskastanie und die Krimlinde. Auch der sehr seltene Zirbelbaum und die Elsbeere haben einen Platz in der Allee gefunden. Weitere Spender sind das Bestattungshaus Knoche, das Bestattungshaus Müller, das Lernzentrum Ascania und eine private Spenderin, die nicht genannt werden möchte.

Quelle: MZ Aschersleben / Kerstin Beier / Foto: Thomas Tobis

mit freundlicher Genehmigung der Mitteldeutschen Zeitung

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