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Wein-Sommer auf der Eine-Terrasse

Weinsommer
Organisator Matthias Poeschel und Sandy Kaulfuß genießen einen Weißwein. Foto: S. Schwarze

Lachende Gesichter. Menschen, die sich mit einem Glas Wein zuprosten und die Atmosphäre auf der Eine-Terrasse genießen. So sollte es sein. Und so ging es durchaus zur Premiere des Wein-Sommers zu. Insbesondere in den Abendstunden, als neben Weinangebot auch Musik auf die Terrasse lockte. Doch verhältnismäßig viele Sitzbänke und Sitzmöglichkeiten blieben leer und füllten sich zäh.

Woran das lag? „Schön, dass überhaupt etwas gemacht wird“, freute sich die Aschersleben-Besucherin Rebekka Wilden. Mit Kinder-Hüpfburg und Kinder-„Bodypainting“ fühlte sich die junge Mutter insbesondere vom Kinderangebot angesprochen – und das zu einem Weinfest.

Doch war das das erklärte Ziel? Für die Besucherinnen Karin Lückerath und ihre Freundin Erdmute Henneberg aus Mehringen hat die Veranstaltung deutlich Luft nach oben. „Vielleicht sind wir zu kritisch“, hinterfragte Henneberg ihre Erwartungshaltung. Die nämlich orientiere sich unter anderem an Weinfesten in typischen Weinanbauregionen wie der Mosel.

Besucherinnen hatten mehr Händler und etwas mehr Flair erwartet

Sicherlich muss Aschersleben nicht gleich die nächste Weinprinzessin küren, doch die beiden Damen hätten sich mehr Auswahl, mehr Händler, Weinverkostung und insgesamt mehr Flair gewünscht. Das Ambiente auf der Eine-Terrasse beschreibt sie als austauschbar – „wie zu jedem anderen Fest“.

„Das hier veranlasst mich nicht, nächstes Jahr wiederzukommen“, zeigte sich Lückerath enttäuscht von der Veranstaltung. Beide genossen natürlich dennoch ihr Glas Weißwein, fanden aber: „Für Preise wie hier erwarte ich auch eine entsprechende Atmosphäre“, bekannte Henneberg.

So konnten etwa für 4,50 Euro 0,2 Liter Hauswein die Kehle des Weintrinkers hinunterrinnen. Ein Glas „Halbtrockenen“, wie ihn die Frau aus Mehringen gern trinkt, kostete bereits 5,50 Euro. Überteuert – jedenfalls für das Angebot.

Veranstalter waren die Ascherslebener Kulturanstalt und die Wohnungsgenossenschaft „Einigkeit“

Dabei setzten die Veranstalter, die Ascherslebener Kulturanstalt zusammen mit der Wohnungsgenossenschaft „Einigkeit“, auf sieben regionale Weine aus der Saale-Unstrut-Region. „Es ist unser nächstgelegenes Weinanbaugebiet“, begründete Matthias Poeschel, Vorstand der Kulturanstalt.

Sieben Weine – darunter Müller-Thurgau, Riesling und Dornfelder – sowie Rotkäppchen-Sekt füllten unzählige Gläser. Vor allem Weißwein sei gefragt gewesen, fasste Poeschel zusammen. Bereits am Samstag wurde Nachschub beschafft, sodass die Ascherslebener Weingenießer nach seinen Angaben rund 350 Liter die Kehlen hinunterschluckten.

Sicherlich, hob Poeschel hervor, solle die Veranstaltung weiterentwickelt werden. Als Stück kultureller Regionalität soll der Wein-Sommer 2020 in die nächste Runde gehen. Und irgendwann soll das Event die Erinnerungen ans Wein-Dorf auf der Eine-Terrasse zur Landesgartenschau 2010 lebendig werden lassen.

Schon für 2020 ist laut Poeschel eine Erweiterung des Angebotes um Weinstände und passende Speisen wie Flammkuchen und Käse geplant. „Die Weinauswahl wird darüber hinaus internationaler“, versprach der Mitorganisator. (mz)

– Quelle: https://www.mz-web.de/aschersleben/32962654 © 2019

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